Energie fürs Eigenheim

Zu einem Neubau oder einer gelungenen Modernisierung gehört auch eine zukunftssichere Versorgung mit Strom und Wärme.
Illustration: Anna Ruza
Illustration: Anna Ruza
Olaf Strohm Redaktion

Photovoltaik-Anlage
Eine Photovoltaik- oder kurz: PV-Anlage wird in der Regel auf den Dachflächen installiert. Sie erzeugt mit Hilfe von Solarzellen elektrischen Strom aus Sonnenenergie. Der Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist oder – via Zwischenspeicherung in einer Batterie – selbst verbraucht. Die staatliche Solarvergütung fürs Einspeisen von selbst erzeugtem Solarstrom ins öffentliche Netz sinkt stetig. Dennoch rechnet sich laut Expertinnen und Experten die Neuinstallation – vor allem dann, wenn man den damit eigens erzeugten Solarstrom selbst verbraucht. Bei einer PV-Anlage bis 10 kWp muss man für den Eigenverbrauch keine Abgabe bezahlen.
Faustregel: Lohnt sich vor allem, wenn man den produzierten Strom selbst verbrauchen möchte, in Verbindung mit Stromspeicher oder E-Mobilität.

 

Solarthermie
Eine Solarthermie-Anlage wird wie die PV-Anlage auf dem Dach installiert. Die Sonnenenergie erwärmt das verbrauchte Trinkwasser oder unterstützt die Heizung. Problem: Im Sommer, wenn genug Sonnenenergie vorhanden ist, müssen keine Räume beheizt werden. Dagegen reicht die Sonneneinstrahlung im Winter nicht aus, um die Heizung damit vollständig zu betreiben. Also muss ein weiterer Wärmeerzeuger zugeschaltet werden, etwa eine Erdgasheizung. Solarthermie hilft, Energiekosten zu sparen. Allerdings sollte man die Anlage möglichst passgenau auf den Bedarf abstimmen, denn überschüssige Energie kann nicht gespeichert werden.
Faustregel: Lohnt sich vor allem bei regelmäßigem Warmwasserverbrauch, vor allem im Sommer, etwa bei Swimming Pools.

 

Kraft-Wärme-Kopplung
Gemeint ist die gleichzeitige Erzeugung von Strom und Wärme, in der Regel durch ein Blockheizkraftwerk. Das ist nichts anderes als ein meist mit Erdgas betriebener Motor, der an einen Generator angeschlossen wird und auf diese Weise Strom erzeugt. Die Abwärme des Motors wird für die Heizung oder Warmwasserproduktion genutzt. Bei Kraft-Wärme-Kopplung ist die Energieeffizienz aufgrund der doppelten Nutzung von Wärme und Strom besonders hoch. Außerdem kann das Erdgas durch Biomethan oder synthetische Brennstoffe aus grünem Wasserstoff ersetzt werden, womit die Anlage noch klimafreundlicher wird.
Faustregel: Lohnt sich vor allem bei größeren oder mehreren Häusern und bei hohem Strom- und Wärmebedarf.

 

Holzheizung
Eine Holzheizung hat den Vorteil, dass sie mit einem nachwachsenden Rohstoff und damit klimaneutral betrieben wird. Sie kann zum Beispiel mit Scheitholz oder mit Pellets betrieben werden. Der Vorteil von Pellets, das sind vorgeformte Zäpfchen aus Pressholz: Durch die genormte Form der Holzpresslinge laufen die Geräte vollautomatisch. Wie bei einer Ölheizung reicht es dabei meist aus, die Brennstoffvorräte einmal im Jahr aufzufüllen. Lediglich die Asche müssen Hausbesitzer ab und zu von Hand austragen.
Faustregel: Lohnt sich für klimabewusste Hausbesitzer, Pellets sind zudem in der Handhabung bequem.

 

Wärmepumpe
Diese Art von Heizung nutzt Temperaturunterschiede in der Umgebung, um Wärme zu erzeugen. Das Prinzip ähnelt dem eines Kühlschranks. Wärmepumpen nutzen die Außenluft und erwärmen sie durch Kompression. Nachteil: Im Winter, wenn die Heizung am meisten gebraucht wird, ist die Außenluft kalt und die Effizienz der Wärmepumpe niedrig. Effizienter sind Wärmepumpen in Verbindung mit Erdwärme. Dafür werden Sonden in tiefere Erdschichten verlegt, wo gleichbleibende Temperaturen herrschen.
Faustregel: Lohnt sich als eines von mehreren Elementen in einem autonomen System, das verschiedene Energieträger kombiniert.

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